Google Ads bringen sofortige Sichtbarkeit. Wer zahlt, landet in der Suchmaschine ganz oben. Doch was passiert, wenn das Budget aufgebraucht ist oder Anzeigen gar nicht erst geschaltet werden dürfen? Dann bleibt nur der langfristige Weg der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Und während einige Unternehmen problemlos auf bezahlte Werbung setzen können, sind andere Branchen gezwungen, sich organisch eine Position in den Suchergebnissen zu erarbeiten.
Besonders in Österreich gibt es Branchen, für die SEO nicht nur eine Option, sondern die einzige Chance auf digitale Sichtbarkeit ist. Entweder, weil Werberichtlinien bezahlte Anzeigen einschränken, oder weil die Kosten pro Klick so hoch sind, dass nur die finanzstärksten Player mithalten können. Doch wo genau liegen die Unterschiede – und für welche Unternehmen ist SEO-Arbeit ein Muss?
Wann lohnt sich SEO, wann bezahlte Anzeigen?
Google Ads funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Wer das höchste Gebot für einen Suchbegriff (Keyword) abgibt, bekommt die beste Platzierung. Das bedeutet schnelle Ergebnisse, aber eben auch hohe Kosten. SEO hingegen erfordert Wissen, Strategie, Geduld, Fleißarbeit und sehr viel Durchhaltevermögen.
Denn ein gutes Ranking kommt nicht über Nacht, sondern muss hart erarbeitet werden. Wer es jedoch geschafft hat, mit SEO in den oberen Platzierungen zu landen, profitiert dauerhaft von organischen Besuchern – ohne für jeden einzelnen Klick zu zahlen.
Für kurzfristige Kampagnen oder um neue Produkte schnell bekannt zu machen, sind bezahlte Anzeigen unschlagbar. Wer sofort Traffic braucht, wird mit SEO nicht glücklich. Doch langfristig bietet organische Sichtbarkeit entscheidende Vorteile. Sie sorgt für Unabhängigkeit von Werbebudgets und schafft den sogenannten trust factor, da viele Nutzer organische Ergebnisse als seriöser wahrnehmen als Anzeigen.
Trotzdem ist die Entscheidung nicht immer eine Frage der Strategie. Denn in manchen Branchen ist der Einsatz von Google Ads stark reguliert, während in anderen die Kosten für Klicks derart hoch sind, dass nur Unternehmen mit sehr hohen Budgets sich diese Ausgaben leisten können.
Diese Branchen setzen verstärkt auf SEO
Ein Paradebeispiel für eine Branche, in der SEO unerlässlich ist, ist die Glücksspielindustrie. Zwar erlaubt Google in einigen Fällen bezahlte Werbung für lizenzierte Anbieter, doch die Anforderungen sind sehr streng. Besonders in Deutschland werden die Regeln für diese Branche ab April 2025 weiter verschärft. Anbieter ohne offizielle Lizenz dürfen dann keine Anzeigen mehr schalten – definitiv ein harter Einschnitt für viele Unternehmen.
In Österreich sind die Rahmenbedingungen aktuell etwas anders, doch die Herausforderungen bleiben – ohne eine starke organische Präsenz in den Suchmaschinen wird es schwierig, langfristig sichtbar zu bleiben.
Ein konkretes Beispiel: Diese Glücksspielanbieter sind bei Casino Groups gelistet – und sie müssen alle verstärkt auf SEO setzen, um sich langfristig in den Suchergebnissen zu behaupten und auch ohne bezahlte Werbung Reichweite zu erzielen.
Doch nicht nur Glücksspielunternehmen stehen vor diesem Problem. Auch Unternehmen aus anderen regulierten Bereichen – zum Beispiel Alkohol, Tabak oder verschreibungspflichtige Medikamente – dürfen nur eingeschränkt beworben werden. Wer in einer solchen Branche tätig ist, muss also zwangsläufig im Onlinemarketing eine individuelle Strategie entwickeln, um relevante organische Suchergebnisse zu erreichen.
Diese Branchen zahlen hohe Klickpreise
Nicht nur gesetzliche Einschränkungen machen Google Ads, die nach Cost-per-Click von Google berechnet werden, in zahlreichen Branchen unattraktiv. In vielen Bereichen sind die Klickpreise so hoch, dass es für kleinere Unternehmen kaum möglich ist, mit großen Konzernen zu konkurrieren.
Besonders stark betroffen sind beispielsweise Finanzdienstleister, Versicherungen, Rechtsanwälte und Immobilienmakler. Im Klartext: Wer in diesen Branchen über Google Ads Kunden gewinnen möchte, muss dementsprechend tief in die Tasche greifen. Ein Klick auf „beste Krankenversicherung in Österreich“ kann schnell 50 Euro oder mehr kosten. Immobilienanzeigen für „Haus verkaufen in Wien“ bewegen sich ebenfalls in ähnlichen Preiskategorien.
Daher ist für Unternehmen mit kleineren Budgets SEO oft die einzige Maßnahme, um langfristig in den Suchergebnissen präsent zu sein – und auch zu bleiben. Zwar kostet die Optimierung Zeit und Ressourcen, doch langfristig lassen sich dadurch effizient sparen. Wer früh auf eine organische Strategie setzt, bleibt langfristig unabhängig von steigenden CPCs und hat am Ende die besseren Karten.
SEO als nachhaltige Strategie für langfristige Sichtbarkeit
SEO braucht Zeit, doch genau hier liegt auch der Vorteil. Während Google Ads nur so lange aktiv sind, wie Geld investiert wird, bleiben gut optimierte Inhalte dauerhaft sichtbar. Ein Unternehmen, das sich eine stabile Position in den organischen Suchergebnissen erarbeitet, profitiert über Jahre hinweg von konstantem Traffic, ohne für jeden einzelnen Besucher zahlen zu müssen.
Hinzu kommt der Vertrauensfaktor, wie bereits weiter oben thematisiert. Während viele Nutzer bezahlte Anzeigen als Werbung wahrnehmen und ihnen in der Regel skeptisch gegenüberstehen, gelten organische Ergebnisse als objektiver und auch informativer. Wer es mit hochwertigen Inhalten schafft, auf den vorderen Plätzen zu landen, wird von seiner Zielgruppe als relevanter und glaubwürdiger wahrgenommen.
Besonders in umkämpften Märkten bietet SEO die Möglichkeit, sich langfristig als Autorität zu etablieren. Unternehmen, die frühzeitig in eine solide SEO-Strategie investieren, sind gegenüber der Konkurrenz klar im Vorteil – vor allem dann, wenn sich Marktbedingungen oder Werberichtlinien plötzlich ändern sollten.
Top-Funnel-Keywords als Alternative zu umkämpften Begriffen
Stark umkämpfte Keywords sind nicht nur teuer, sondern auch schwer zu belegen. Wer versucht, für Suchbegriffe wie „beste private Krankenversicherung“ oder „günstiger Immobilienkredit“ auf Platz eins zu kommen, tritt gegen die größten Unternehmen an. Ein Weg, der oft zum Scheitern verurteilt ist.
Eine clevere Alternative liegt in der Nutzung von Top-Funnel-Keywords. Viele Nutzer starten ihre Suche nicht mit transaktionalen Begriffen, sondern mit allgemeinen Fragen. Wer als Unternehmen in dieser frühen Recherchephase bereits präsent ist, kann potenzielle Kunden schon abholen, bevor sie eine endgültige Kaufentscheidung treffen.
Statt also mit aller Kraft um die stärksten Keywords zu kämpfen, kann es klüger sein, sich auf die informations-getriebene Suchanfragen zu konzentrieren. Begriffe wie „Worauf achten bei privater Krankenversicherung?“ oder „Wie funktioniert ein Immobilienkredit?“ haben weniger Konkurrenz, bieten aber eine gute Gelegenheit, sich als vertrauenswürdige Informationsquelle zu positionieren.
Wer hier frühzeitig hochwertige Inhalte liefert, begleitet die Nutzer durch ihren Entscheidungsprozess und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich am Ende für das eigene Unternehmen entscheiden.
Fazit: SEO als Schlüsselstrategie für viele Branchen
Während Google Ads (– beim Google Support kann man sich übrigens über die Richtlinien informieren, die beim Schalten der Anzeigen unbedingt eingehalten werden müssen –) für viele Unternehmen ein effektives Marketinginstrument sind, gibt es zahlreiche Branchen, in denen SEO die einzig sinnvolle Option darstellt.
Regulierungen im Glücksspielbereich oder bei anderen sensiblen Themen machen den Einsatz von bezahlten Anzeigen oft unmöglich. Hohe Klickpreise in Branchen wie Versicherungen oder Immobilien führen dazu, dass sich kleinere Unternehmen kaum über Ads behaupten können.
SEO bietet eine nachhaltige Lösung. Wer sich eine starke organische Präsenz aufbaut, bleibt langfristig sichtbar, unabhängig von steigenden Werbekosten oder veränderten Richtlinien. Der Vertrauensfaktor organischer Ergebnisse sorgt zusätzlich für einen Wettbewerbsvorteil gegenüber bezahlten Anzeigen.
Eine kluge SEO-Strategie setzt nicht nur auf klassische Keywords, sondern nutzt auch Top-Funnel-Ansätze, um potenzielle Kunden frühzeitig zu erreichen. Unternehmen, die diesen Weg konsequent verfolgen, sichern sich eine langfristige Position im digitalen Wettbewerb – und profitieren von Sichtbarkeit, die nicht von Werbebudgets abhängt.