Der Begriff User Generated Content (UGC) bezeichnet verschiedene Arten von Medieninhalten, die von den Nutzern eines Internetangebots und nicht von den Betreibern erstellt werden. Synonym wird auch User Driven Content oder Consumer Generated Media verwendet, die deutsche Entsprechung ist nutzergenerierter Inhalt.
Nutzergenerierte Inhalte gab es im Prinzip bereits vor dem Zeitalter des Internets etwa in Form von Leserbriefen, der Begriff wird aber heute ausnahmslos in Bezug auf die virtuelle Welt verwendet. Auch in der Anfangszeit des WWW machten diese bereits einen gewissen, verhältnismäßig aber kleinen Teil des Gesamt-Contents aus, z.B. mit den Lexikoneinträgen bei Wikipedia. Trotzdem zeichnete sich das Web 1.0 noch hauptsächlich durch eine One-to-Many-Kommunikation aus, bei der in der Regel mehr oder weniger statische Webseiten von Betreibern erstellt wurden, die auch gleichzeitig sämtliche Medieninhalte lieferten, und bei der wenig Möglichkeit für Feedback durch die User bestand.
Durch die rasante technische Entwicklung des Internets mit billigerem Speicherplatz und der des Web 2.0 – vor allem auch des Social Web – änderten sich diese Aspekte allerdings grundlegend. Heute stellt das Internet den Nutzern zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, in Form einer Many-to-Many-Kommunikation aktiv an der Erstellung der Inhalte mitzuwirken.
Kriterien und Inhalte des UGC
Drei Kriterien sind laut OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) maßgebend, damit von User Generated Content gesprochen werden kann:
- Der Inhalt muss vom Nutzer veröffentlicht im Internet für jeden frei zugänglich sein
- Der generierte Inhalt muss ein gewisses Maß an kreativer Eigenleistung beinhalten (keine Kopien oder rein wiedergegebener Inhalt)
- Die Generierung erfolgt nicht innerhalb professioneller Routinen
Unter UGC fallen verschiedene Arten von virtuellem Inhalt, die auf Internetangeboten auch miteinander vermischt verbreitet werden, zum Beispiel:
- Texte etwa in Form von Blogs, Wikis (Lexikoneinträgen) oder Nachrichten sowie auf sozialen Netzwerken, in Diskussionsforen oder als Rezensionen (z.B. auf Bewertungsportalen)
- Bilder und Grafiken beispielsweise auf Fotoplattformen
- Musik und Audiodateien
- Videos und Filme
- Quellcodes etwa auf Entwickler-Plattformen
Wirtschaftliche Nutzung UGC und Einsatz für Online-Shops
Auch die Wirtschaft, insbesondere die Medienbranche, hat User Generated Content für sich und neue Geschäftsmodelle längst entdeckt und versucht, Nutzerzahlen, Umsatz sowie Gewinn durch die Zurverfügungstellung von kostenfreien nutzergenierten Inhalten zu erhöhen. Auch die User haben etwas davon: So stellen etwa manche Webseitenbetreiber ihren Nutzern Möglichkeiten zum Nebenverdienst zur Verfügung, indem sie diesen für deren selbstpublizierte Inhalte Beteiligungen an Werbeeinnahmen oder Vermittlungsgebühren zu den Kunden einräumen.
User generierter Content wird auch im Marketing eingesetzt, um gewisse KPIs wie Verweildauer oder Konversionsrate zu erhöhen bzw. insgesamt eine größere Bekanntheit zu erzielen. Ein prominentes Beispiel hierzu sind Produktbewertungen und -empfehlungen in Online-Shops. Diese haben für den Shopbetreiber mehrere Vorteile: Darstellung und Bewertung der angebotenen Produkte können ausgelagert werden, der Traffic wird durch wiederkehrende Besucher erhöht und die von Endbenutzer zu Endbenutzer gerichteten Bewertungen stärken die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit bzw. Nachvollziehbarkeit.