Das Glücksspiel gilt als Branche, in der zahlreiche Unternehmer sagenhaft reich geworden sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Firmen in klassischen Spielbanken, bei Sportwetten oder bei Online-Casinos engagieren, am Ende zählt der Erfolg.
Die folgenden Casino-Mogule haben nicht nur klein angefangen, sondern es auch zu Marktführern gebracht. Sie bestimmen die Trends, beeinflussen die Märkte mit ihrer Marktmacht und gehören zu den reichsten Unternehmern. Darunter befindet sich auch ein Österreicher, dem es gelungen ist, in seiner Branche eine Sonderstellung einzunehmen.
Miriam Adelson (USA)

Die US-Unternehmerin Miriam Adelson gilt gemeinhin als die reichste Glücksspiel-Unternehmerin der Welt. Ihr Vermögen wird auf bis zu 32 Milliarden Dollar geschätzt. Dieses stammt aus dem Nachlass ihres verstorbenen Gatten. Sheldon Adelson war ein legendärer Casino-Mogul, der mit der Las Vegas Sands Corp. einen der größten Casino-Resort- Betreiber aufgebaut hatte. Adelsons Imperium beherrscht nicht nur den Markt in Las Vegas, sondern auch den in Macao und anderen Wachstumsmärkten rund um den Planeten.
Adelson ist ein perfektes Beispiel dafür, wie es einer etablierten Branche gelingt, sich gegen disruptive Entwicklungen erfolgreich zu behaupten und diese in die eigenen Angebote zu integrieren. Immerhin hat das Online-Glücksspiel in den letzten beiden Jahrzehnten einen kometenhaften Aufstieg hinter sich gebracht.
Viele Spieler wollen im Online Casino mit Echtgeld spielen, das setzte die stationären Casinos gehörig unter Druck. Doch die Las Vegas Sands Corp. verwandelte ihre Casinos in Unterhaltungstempel, die keine Wünsche offenlassen. So gelang es dem Glücksspielkonzern, sich gegen die Online-Konkurrenz zu behaupten.
Denise Coates (Großbritannien)
Im Vereinigten Königreich hat ebenfalls eine Frau die Nase vorne, wenn es um die größten Casino-Mogule geht. Denise Coates gilt als die einflussreichste Unternehmerin beim Online-Glücksspiel. Gemeinsam mit ihrem Bruder gründete sie einst das Portal bet365. Heute wird ihr Vermögen auf mehr als 7 Milliarden Dollar geschätzt. Das ist auch auf ihr persönliches Gehalt zurückzuführen. Dieses beträgt angeblich mehr als 400 Millionen Pfund pro Jahr und setzt sich aus der Vergütung und den Dividenden zusammen. Ihr Geschäftsmodell setzt stark auf die Wetten im Internet und Online-Casinos. Damit steht sie in direkter Konkurrenz zu dem herkömmlichen Geschäftsmodell der Branche, die mit stationären Casinos groß geworden ist.
Online-Casinos können weiterhin auf starke Steigerungsraten verweisen, doch gleichzeitig sind sie mit enormen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. Schließlich regelt jedes Land seine Gesetzgebung anders. Das macht es für die Branche zu einer Herausforderung, alle Vorgaben umzusetzen. So hat Großbritannien völlig andere Glücksspielgesetze als Österreich oder die Schweiz, was ein einfaches Ausrollen im Netz schwierig gestaltet.
Teddy Sagi (Israel)

Der britisch-israelische Unternehmer Teddy Sagi hat sich einen Leitspruch aus dem Wilden Westen zu eigen gemacht. Er grub nicht nach Gold, sondern lieferte die Schaufeln. Das ist in der Glücksspielbranche jene Technologie, die zahllose Spiele erst möglich macht.
Sagi ist Gründer der Firma Playtech. Diese ist bekannt für ihre Technologien, die sowohl in Online-Casinos als auch bei Live-Dealer-Spielen oder Sportwetten zum Einsatz kommen. Sein Vermögen wird ebenfalls auf mehr als 7 Milliarden Dollar geschätzt.
Der Casino-Mogul steht für die technische Seite der Branche. Er liefert die Hard- und Software, ohne die der Betrieb eines Casinos nicht möglich wäre. An seinem Erfolg zeigt sich deutlich, wie die Grenzen zwischen Online und Offline beginnen zu verschwimmen.
Johann Graf (Österreich)
Die schillerndste Persönlichkeit der Glücksspielbranche hierzulande ist zweifellos der Gründer des Konzerns Novomatic. Johann Graf gründete sein Unternehmen einst mit wenigen tausend Euro und machte aus der Firma einen Weltmarktführer.
Novomatic ist heute ein international tätiger Gaming-Technologie-Marktführer und Casinobetreiber. Der Konzern betreibt nicht nur weltweit Casinos und Spielbanken, sondern produziert auch selbst Spielautomaten. Die Software gilt als wegweisend für den Aufstieg von Online Casinos und zeigt, dass innovative Lösungen weltweit erfolgreich sein können, wenn sie innovativ sind.
In Österreich ist Novomatic allerdings seit jeher umstritten. Nach der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten Casinos Austria und zahlreichen Skandalen im Umfeld des ehemals staatlichen Konzerns, zog sich die Novomatic vollständig aus ihrem Heimatland zurück und verkaufte in der Folge auch den Sportwettenanbieter Admiral an den deutschen Konkurrenten Tipico.
Karel Komárek (Tschechien)
Der letzte auf der Liste der reichsten Casino-Mogule hat ebenfalls einen Österreich-Bezug. Der Tscheche Karel Komárek ist über seine Sazka-Gruppe mittlerweile Mehrheitseigentümer der Casinos Austria. Dieser ehemals staatlich dominierte Glücksspielkonzern war einige Zeit Ziel mehrerer Übernahmeversuche.
Sowohl die Republik Österreich als auch die Novomatic versuchten, sich die Mehrheit an dem Unternehmen zu sichern. Am Ende setzte sich die Sazka-Gruppe durch, auch weil Novomatic seine Bemühungen um die Casinos Austria aufgab.
Das Vermögen des Casino-Moguls wird auf 8 Milliarden Dollar geschätzt. Sein Portfolio umfasst nicht nur die Casinos Austria, sondern auch das Lotteriegeschäft.
Unterschiedlicher Fokus, gemeinsame Ziele
All diese Persönlichkeiten vereint ihr frühes Investment in eine Wachstumsbranche. Sie operieren international und haben damit ihr Geschäftsmodell skaliert. Der Fokus ist zwar unterschiedlich ausgelegt, doch insgesamt profitieren die Casino-Mogule von einem Wachstum, das noch immer nicht an seinem Ende angelangt zu sein scheint. Der technologische Wandel eröffnet immer neue Wachstumsmärkte, die staatliche Regulierung hebt die Branche auf ein neues Niveau.


