VPN steht für „Virtual Private Network“. In diesem Netzwerk surfen Sie anonym mit einer IP-Verbindung, die ihnen vom jeweiligen Anbieter zugeteilt wird. Hackern, Internetprovider und Behörden wird es dadurch fast unmöglich gemacht, die Internetnutzung zu verfolgen. Doch welche weiteren Vorteile bringt ein VPN mit sich und wer profitiert besonders von diesem gesicherten Netzwerkumgebung. Gibt es Nachteile? Folgender Ratgeber fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
So funktioniert der VPN-Tunnel
Ein VPN ist eine verschlüsselte Verbindung zwischen Endgerät (PC, Notebook, Spielkonsole, Streaming-Box, etc.) und dem World Wide Web. Die Umleitung erfolgt über einen Remote-Server. Dieser wird von einem Host ausgeführt. Das macht es dem lokalen Internet Service Provider unmöglich, nachzuverfolgen, welche Webseiten besucht worden sind. Das ist bereits mit kostenlosen VPN-Lösungen wie von Avira möglich. Mit Premium-VPNs können Sie sogar auswählen, mit welcher Länderkennung (IP) gesurft werden soll. Damit lässt sich das Geoblocking effektiv umgehen.
Mehr Privatsphäre und Sicherheit
Machen Sie es potenziellen Angreifern schwer, an sensible Daten zu gelangen. Verwundbar sind besonders Nutzer:innen, die im Alltag auf öffentliche WLAN-Netze zurückgreifen. Hackern wird es hier leicht gemacht, die Zielperson ausspionieren. Mit einem VPN-Tunnel gelangen Angreifer jedoch selbst nach dem Knacken der Router-Firewall nicht an wertvolle Informationen. Das anonyme Surfen bringt zudem den Vorteil mit sich, dass Unternehmen kein verwertbares Nutzerprofil erstellen können. Das ist mittlerweile gängige Praxis, um mit personalisierter Werbung Produkte zu verkaufen.
Beim Aufenthalt in Ländern mit beachtlichen Internetrestriktionen, ist der VPN-Dienst ein Muss. Zu nennen sind hier Russland, China, Iran oder die Türkei. Nur so können westliche Nachrichtenseiten und sogar bestimmte Videoportale aufgerufen werden. YouTube seit dem Jahr 2009 in China gesperrt.
Streaming und Geld sparen
Besonders beliebt sind die Dienstleistung von VPN-Anbietern bei Film- und Serienfans. Einige Streaming-Anbieter, darunter auch Netflix, haben für jedes Land eine dedizierte Content-Bibliothek. In den USA gibt es zum Beispiel Serien, die hierzulande noch nicht freigeschaltet sind. Mit einem VPN und einer entsprechenden Länder-IP gehört dieses Geoblocking-Problem der Vergangenheit an.
Mit einer ausländischen IP können Sie nicht nur auf mehr Content zugreifen, sondern auch Geld sparen. Software und Mediatheken-Abos werden für einige Märkte vergünstigt angeboten. Viel Einsparpotenzial gibt es bei Buchungen von Flügen, Hotels oder kompletten Urlaubsreisen. Nutzen Sie die Umleitung über das Ausland auch beim ganz normalen Online-Shopping, um nach günstigeren Preisen für bestimmte Produkte zu suchen.
Haben VPNs Nachteile?
Beim Surfen über ein VPN-Netzwerk können sich Geschwindigkeitseinbußen bemerkbar machen. Neben einer schwächeren Down- und Upload-Bandbreite verlangsamt sich insbesondere die Reaktionszeit. Durch den höheren Ping-Wert (Latenzzeit) ist das Online-Gaming per VPN nur über dedizierte Spiele-Server eine gute Idee. Diesen Service bieten einige VPN-Provider an.
Selbst ein aktives VPN garantiert Ihnen nicht eine hundertprozentige Anonymität. Theoretisch kann der VPN-Provider ihr Internetverhalten nachverfolgen oder über ein Datenleak Informationen verlieren. Das Risiko ist jedoch deutlich geringer als beim Surfen außerhalb des virtuellen, privaten Netzwerks. Anbieter mit einem hohen Sicherheitsstandard wenden die Zwei-Faktor-Authentifizierung an und sind mit einer Kill Switch Funktion ausgestattet. Diese erkennt plötzliche Unterbrechung in der VPN-Verbindung. Ausgewählte Programme werden automatisch, rechtzeitig beendet.
Fazit
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für ein VPN. Privatanwender sind sicherer und anonymer im Web unterwegs, sparen Geld und haben Zugriff auf mehr Streaming-Inhalte. Das Umgehen von Ländersperren wird zum Kinderspiel. Verschleiern Sie ihre IP, ihren Aufenthaltsort und alle besuchten Webseiten. Aus Sicherheitsgründen sollten nur namhafte VPN-Anbieter verwendet werden. Diese verschlüsseln nämlich auch Cookies, Such- und Browserverlauf.