White-Label-Produkte haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen – vor allem im E-Commerce. Aber was bedeutet White Label eigentlich genau, und warum greifen besonders Start-ups gern auf dieses Konzept zurück?
Dieser Artikel erklärt verständlich, was sich hinter dem Begriff verbirgt, wie sich White-Label-Produkte strategisch einsetzen lassen und worauf bei der Umsetzung zu achten ist. Wer also darüber nachdenkt, eine eigene Marke aufzubauen, ohne selbst zu produzieren, sollte unbedingt weiterlesen.
Was bedeutet White Label? Begriff und Ursprung einfach erklärt

Was bedeutet White Label? Der Begriff stammt aus dem Englischen und lässt sich mit „weißes Etikett“ übersetzen. Ursprünglich bezog er sich auf Schallplatten in der Musikbranche. DJs erhielten „white labels“ – also unbedruckte Testpressungen – um zu prüfen, ob die neue Musik gut ankam, bevor sie unter dem Namen eines Künstlers veröffentlicht wurde.
Heute bezeichnet White Label Produkte oder Dienstleistungen, die von einem Hersteller produziert, aber ohne eigene Marke angeboten werden. Stattdessen wird das Produkt unter dem Markennamen des vertreibenden Unternehmens verkauft. Dies erlaubt eine flexible Vermarktung, weil mehrere Anbieter dasselbe Produkt unter verschiedenen Markennamen anbieten können. Der Hersteller bleibt im Hintergrund – sichtbar ist nur die Marke des Verkäufers.
Diese bezeichnung für Produkte oder Services hat sich längst in vielen Branchen etabliert und ist eng mit dem E-Commerce und modernen Geschäftsmodellen verbunden. Gerade für Unternehmen, die keinen eigenen Produktionsapparat besitzen, bietet sich hier eine hervorragende Möglichkeit, unter eigenem Label durchzustarten.
Was bedeutet White Label in Bezug auf Produktentwicklung und Vermarktung?
Was bedeutet White Label im Alltag eines Unternehmens, das Produkte oder Dienstleistungen verkaufen möchte? Ganz einfach: Das Unternehmen muss sich nicht um die aufwendige Produktentwicklung kümmern, sondern kann sich voll auf Branding, Marketing und Vertrieb konzentrieren. Das spart Zeit, Geld und senkt das unternehmerische Risiko.
Ein Hersteller produziert zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel in großen Mengen. Verschiedene Anbieter kaufen das Produkt, versehen es mit eigenem Design, Logo und Verpackung – und vermarkten es als eigenes Produkt. Die Qualität bleibt identisch, doch der Markenauftritt variiert. So werden White-Label-Produkte unter verschiedenen Markennamen angeboten, ohne dass der Endkunde erkennt, dass sie vom selben Hersteller stammen.
Dieses Vorgehen ist besonders effizient, wenn Unternehmen rasch auf Trends reagieren oder neue Zielgruppen erreichen möchten. Dabei bleibt der Aufwand überschaubar, während die Reichweite steigt. In einer Welt, in der Agilität zählt, ist White Labeling daher besonders attraktiv.
White Label Branding: So wird ein No-Name zum Markenprodukt

Der Begriff White Label Branding beschreibt den Prozess, wie aus einem generischen Produkt ein markentypisches Angebot wird. Hier geht es nicht nur darum, ein Logo auf die Verpackung zu drucken. Vielmehr steht ein durchdachtes Corporate Design, eine klare Positionierung und ein einheitlicher Markenauftritt im Vordergrund.
Das White-Label-Produkt wird also vollständig in das eigene Unternehmen integriert – optisch, inhaltlich und kommunikativ. Der Konsument erkennt nicht, dass es sich um ein Produkt „von der Stange“ handelt. Stattdessen erlebt er ein konsistentes Markenerlebnis, das Vertrauen schafft.
Ein erfolgreiches White Label Branding kann sich so stark von anderen Marken abheben, dass der Unterschied zum Originalprodukt kaum noch ins Gewicht fällt. Im Gegenteil: Oft wird das Produkt durch clevere Markenführung sogar attraktiver wahrgenommen.
In welchen Branchen White-Label-Produkte besonders stark vertreten sind
White Label Produkte findet man heute in nahezu jeder Branche. Besonders präsent sind sie im Einzelhandel, in der Lebensmittelindustrie, in der Musikbranche, im Bereich der Kosmetik sowie bei Software- und Digitaldienstleistungen.
Ein gutes Beispiel ist der Elektroniksektor. Marken wie Bosch produzieren Geräte, die später unter verschiedenen Markennamen vertrieben werden – etwa von Handelsketten als Eigenmarke. Auch in Supermärkten finden sich viele White-Label-Produkte: Wer zu dm-Eigenmarken greift, nutzt oft ein Produkt, das von einem bekannten Hersteller stammt, aber unter anderer Kennzeichnung verkauft wird.
In der Musikbranche wiederum sind CD- und DVD-Rohlinge typische White-Label-Produkte. Diese werden von DJs genutzt, um eigene Inhalte zu verbreiten – ganz ohne klassische Plattenfirma.
White Label Beispiele aus der Praxis: Produkte und Dienstleistungen
Ein typisches Beispiel für ein White-Label-Produkt ist eine handelsübliche elektrische Zahnbürste, die unter zehn verschiedenen Markennamen verkauft wird – obwohl sie vom gleichen Hersteller stammt. Auch Kosmetikprodukte, Kaffee, T-Shirts, Nahrungsergänzungsmittel oder digitale Tools wie SEO-Software oder Projektmanagementsysteme zählen zu den Klassikern.
Nicht nur Produkte, sondern auch Dienstleistungen können white gelabelt sein. Beispielsweise bieten Agenturen White Label Werbeplattformen an, die Partnerunternehmen in ihre partnerschaftliche Webseiten einbinden und unter eigenem Namen an Kunden verkaufen. Der Endverbraucher erkennt nicht, dass es sich nicht um einen eigenen Dienst handelt.
White Labeling erlaubt so einen schnellen Markteinstieg mit professionellen Lösungen – ganz ohne eigene Entwicklung.
Was bedeutet White Label im E-Commerce und wie hilft es beim Geschäftsstart?

Was bedeutet White Label im Zusammenhang mit dem digitalen Handel? Ganz konkret: Ein Unternehmen kann kinderleicht einen Online-Shop eröffnen, bestehende Produkte wählen, diese mit eigener Marke versehen und sofort verkaufen. Dank Plattformen wie Shopify oder WooCommerce ist der technische Aufwand minimal.
Gerade im E-Commerce ist das White-Label-Modell besonders beliebt. Viele neue Marken setzen ausschließlich auf solche Produkte, um mit geringem Aufwand und wenig Risiko ein eigenen Vertrieb aufbauen zu können. Dabei profitieren sie von der Erfahrung der Hersteller und den bereits erprobten Produkten und Dienstleistungen.
So wird das White Label zur Brücke zwischen Idee und Umsetzung – ohne Produktionshallen, Lagerflächen oder komplizierte Lieferketten. Besonders für Start-ups und kleinere Unternehmen ist diese Strategie ein echter Türöffner.
Vorteile für Start-ups: Warum White Label gerade für junge Unternehmen funktioniert
White Labeling bietet Start-ups enorme Vorteile:
- Geringe Einstiegskosten: Der Kapitalbedarf ist niedrig, was besonders wichtig ist, wenn Ressourcen knapp sind.
- Schneller Markteintritt: Ohne Produktionszeit oder -planung kann der Vertrieb in kürzester Zeit starten.
- Fokus auf Marke und Kunden: Die gesamte Energie kann in den Markenauftritt, die Zielgruppe und das Marketing gesteckt werden.
Zudem lässt sich durch White Labeling die Abhängigkeit von einem einzigen Vertriebsdienst entgegenwirken. Wer flexibel bleibt, kann sich besser an Marktveränderungen anpassen und verschiedene Zielgruppen bedienen.
White labels im Internet lassen sich heute zielgenau positionieren und über Social Media, Influencer oder Performance-Kampagnen clever bewerben. Ein klarer Vorteil für alle, die eine innovativ gedachte Zweitmarke aufbauen oder die eigene erstmarke entlasten möchten.
Mögliche Risiken und Herausforderungen bei White Label Produkten

So attraktiv das Modell auch ist – es gibt auch Herausforderungen. Einerseits fehlt die Kontrolle über die Produktion: Qualitätseinbußen oder verspätete Lieferungen können das Markenimage gefährden. Andererseits ist die Differenzierung zur Konkurrenz schwieriger, wenn identische Produkte einfach unter verschiedenen Labels verkauft werden.
Auch rechtliche Aspekte wie Markenrechte, Produkthaftung oder Vertragskonditionen mit dem Hersteller müssen genau geprüft werden. Hinzu kommt die Frage nach Authentizität: Wenn zu viele Anbieter die gleichen Produkte anbieten, könnte die Glaubwürdigkeit der eigenen Marke leiden.
Nicht zuletzt ist der Aufbau eines nachhaltigen Kundenstamms bei White-Label-Produkten oft mit einer hohen Unsicherheit verbunden – insbesondere, wenn das Branding nicht sorgfältig ausgearbeitet wurde.
Private Label vs. White Label: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
White Label und Private Label werden oft synonym verwendet, bedeuten jedoch nicht exakt dasselbe. Beim Private Label wird ein Produkt speziell für ein Unternehmen hergestellt und ist exklusiv. Beim White Label dagegen handelt es sich um ein Standardprodukt, das mehreren Produzenten stammen oder von einem Anbieter an verschiedene Marken verkauft wird.
Ein gutes Beispiel ist die Zweitmarke über Discounter, bei der bewusst auf Markenware verzichtet wird, um mit niedrigen Preisen zu punkten. Diese Produkte sehen anders aus, stammen aber häufig vom gleichen Hersteller wie die teurere Version.
Beide Modelle haben ihre Berechtigung – entscheidend ist, welche Strategie zum Unternehmen passt.
Fazit: Was bedeutet White Label?
Was bedeutet White Label? Es bedeutet, schnell, effizient und kostengünstig ein eigenes Produkt oder eine eigene Dienstleistung auf den Markt zu bringen. Für viele Start-ups ist das der erste große Schritt in die Selbstständigkeit – oft sogar mit beachtlichem Erfolg.
White-Label-Produkte oder -Dienstleistungen ermöglichen es, etablierte Produkte mit eigenem Markennamen angeboten und clever positioniert zu vermarkten. In Kombination mit einer guten Story, durchdachtem Branding und klarer Positionierung kann daraus ein nachhaltiges Geschäftsmodell entstehen.
FAQs: Was bedeutet White Label? Ihre Fragen beantwortet
Was versteht man unter White Label?
Unter White Label versteht man ein Geschäftsmodell, bei dem ein Produkt oder eine Dienstleistung von einem Hersteller produziert wird, aber ohne Markenkennzeichnung vertrieben wird. Ein anderes Unternehmen kann dieses neutrale Produkt dann mit eigenem Markennamen versehen und unter seiner Marke vermarkten.
Der eigentliche Produzent bleibt dabei im Hintergrund. Dieses Konzept ermöglicht es Unternehmen, schnell in den Markt einzutreten, ohne selbst in Entwicklung, Produktion oder Lagerhaltung investieren zu müssen. Häufig wird White Label in Branchen wie dem E-Commerce, der Musikindustrie oder bei Software-Dienstleistungen eingesetzt.
Was bedeutet es, wenn jemand „White Label“ sagt?
- Es handelt sich um ein Produkt oder eine Dienstleistung ohne ursprüngliches Branding
- Das Produkt wird von einem Hersteller gefertigt, aber unter einem anderen Markennamen verkauft
- Es ermöglicht Unternehmen, schnell eigene Markenprodukte anzubieten
- Oft genutzt von Start-ups, um Zeit und Kosten zu sparen
- Der Verbraucher erkennt den ursprünglichen Hersteller in der Regel nicht
Was ist White Label Produktion?
| Merkmal | Beschreibung |
|---|---|
| Produktion | Erfolgt durch einen externen Hersteller |
| Markenauftritt | Wird vom vertreibenden Unternehmen individuell gestaltet |
| Ziel | Produkte unter eigener Marke schnell auf den Markt bringen |
| Kontrolle über Herstellung | Liegt größtenteils beim Produzenten |
| Anwendung | In vielen Branchen wie Kosmetik, Elektronik, Nahrung, Software |
| Vorteil | Keine Investition in eigene Produktionsstätten notwendig |
Was ist eine White Label Lizenz?
- Eine White Label Lizenz erlaubt es, ein bestehendes Produkt oder eine Dienstleistung unter eigenem Markennamen zu vertreiben
- Sie umfasst meist die Rechte zur Nutzung, Anpassung und Vermarktung des Produkts
- Technisch oder rechtlich bleibt das Produkt Eigentum des ursprünglichen Anbieters
- Ideal für Unternehmen, die einen schnellen Markteintritt planen, ohne von null starten zu müssen
- Häufig in digitalen Branchen wie SaaS, FinTech oder Online-Marketing genutzt


