Während die Märkte in Europa und Asien erneut schwächeln, nimmt der globale Handelskonflikt weiter an Fahrt auf. Die jüngste Zollwende der US-Regierung hatte zwar kurzfristig für Kursausschläge an den wichtigsten Börsen rund um den Globus gesorgt, doch Stabilität scheint sich in diesem turbulenten Umfeld nicht wirklich einstellen zu wollen.
Sowohl die amerikanische als auch die europäische Wirtschaft blicken zunehmend mit Sorge auf die neuen Zölle, mögliche Gegenzölle und die Aussicht auf eine nachhaltige Konjunkturabkühlung.
Kurseinbrüche und Verunsicherung
Die Stimmung unter den Anlegern schwankt zwischen Panikverkäufen und zaghaften Käufen, sobald es Hinweise auf diplomatische Annäherungen zwischen den Konfliktparteien gibt. Vor allem exportorientierte Unternehmen wie Automobilzulieferer und Maschinenbauer verlieren an Wert. Aber auch Branchen, die bislang als krisenresistent galten, geraten ins Taumeln, darunter große Glücksspiel-Konzerne, die vor allem auf den amerikanischen Markt angewiesen sind.
In den USA selbst sind die Ausläufer der Handelsstreitereien ebenfalls deutlich zu spüren. Der Dow Jones und der Tech-Index Nasdaq stürzten zuletzt deutlich ab. Analysten zufolge haben institutionelle Investoren erneut ihre Portfolios bereinigt, um auf mögliche weitere Schocks vorbereitet zu sein.
Flackernde Lichter in der Glitzerwelt
Mit dem Bild von Las Vegas verbinden viele Menschen grelle Lichter, Glamour und scheinbar grenzenlose Möglichkeiten. Doch während die reale Welt zunehmend mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und geopolitischen Spannungen ringt, hat sich das Spielfeld der Glücksspielbranche längst ins Digitale verlagert. Online Casinos erleben einen regelrechten Boom und das nicht ohne Grund.
Immer mehr Spieler suchen nach Plattformen, auf denen keine Einschränkungen erkennbar sind. Diese virtuelle Freiheit spricht besonders jene an, die auf der Suche nach einem ungebremsten Spielgefühl sind. Während klassische Anbieter unter Zöllen, Börsenschwankungen und Regulierungsdruck leiden, eröffnen sich im grenzenlosen Raum des Internets neue Wachstumschancen.
Auch an den Börsen zeigen sich vermehrt Risse. Firmen, die erst vor Kurzem in Höchstlaune waren, berichten von zweistelligen Kursverlusten. Anleger, die noch vor Monaten von zweistelligen Renditen geträumt haben, schauen nun besorgt auf tickende Kurstabellen. Zwar sind die Motive für Kurskorrekturen im Glücksspielsektor vielschichtig.
Manche Unternehmen haben in der Vergangenheit bereits unter Hausgemachtem gelitten – von Umstrukturierungen bis zu regulatorischen Auflagen in diversen Ländern. Doch die neuen handelspolitischen Spannungen, vorangetrieben aus Washington, geben weiteren Anlass zur Skepsis.
Zollspirale und Wachstumsprognosen
In Brüssel, Berlin und Paris debattieren Politikerinnen und Politiker über Gegenmaßnahmen, während zeitgleich versucht wird, einen eskalierenden Handelskrieg abzuwenden. Die Europäische Zentralbank (EZB) steht ebenfalls im Fokus. Bereits vor Beginn der jüngsten Zollkonflikte hatte sie einen eher vorsichtigen Kurs signalisiert.
Nun drängen verschiedene Stimmen, die EZB solle mit deutlicheren Zeichen gegensteuern und so das Wirtschaftswachstum stützen. Andere warnen, eine übereilte Zinspolitik könnte die Inflation anheizen, auch wenn die derzeitigen Daten eher sinkende Teuerungsraten nahelegen.
Die Ökonomen der größten Geschäftsbanken sind sich einig, dass die globale Wirtschaftsleistung durch die anhaltenden Handelsstreitigkeiten leiden wird. Falls die amerikanischen Zölle auf EU-Importe dauerhaft angehoben bleiben, gehen manche Prognosen von einer Reduzierung des Wachstums im Euroraum um 0,3 Prozentpunkte aus. Hinzu kommen die indirekten Effekte: Investitionsstaus und stockende Lieferketten, weil Unternehmen wegen der Unsicherheit ihre internationalen Projekte vertagen.
Branchensorgen und Währungseffekte
Besonders betroffen sind neben klassischen Industriewerten auch Unternehmen, die stark mit den USA verflochten sind, etwa in der Tourismus- und Glücksspielbranche. Einige Konzerne verzeichneten bereits massive Kursverluste, die teils über den allgemeinen Börsenrückgang hinausgehen. Finanzanalysten verweisen auf erhöhte Kapitalkosten für internationale Firmen sowie die Furcht vor Konsumrückgang in den USA selbst.
Für zusätzliche Volatilität sorgt die Entwicklung an den Devisenmärkten. Der US-Dollar, der seit Jahresbeginn deutlich an Wert verloren hat, schwankt stark und verliert weiter an Attraktivität. Das erschwert es europäischen Anlegern, die in den USA investiert sind, auf Kursgewinne zu hoffen, da ein fallender Dollar die Renditen schmälert.
Gerade Hedgefonds und größere Investoren ziehen Kapital aus dem Dollarraum ab. In der Sorge, dass ein verschärfter Handelskonflikt zu einer noch stärkeren Abwertung führen könnte.
Politische Antworten und Ausblick
Zwar gab es wiederholt Signale von Dialogbereitschaft, doch ist bislang keine langfristige Einigung in Sicht. Mit Argusaugen wird zudem auf China geblickt, wo steigende Zölle insbesondere Hightech-Branchen treffen. Die chinesische Regierung hat ihrerseits Gegenzölle angekündigt und versucht gleichzeitig, neue Handelspartner zu finden und strategische Investitionen in Europa zu tätigen.
In Deutschland blickt man daher nicht nur auf Washington, sondern auch auf die Entwicklungen in Peking. Die Autohersteller ringen weiter mit Absatzproblemen in Asien, während Zulieferer fürchten, von chinesischen Abnehmern auf alternative Bezugsquellen verdrängt zu werden.
Während Regierungen über Zölle, Gegenmaßnahmen und mögliche Kompromisse streiten, sind die globalen Märkte bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ob eine entschlossene Politik der Zentralbanken oder diplomatisches Geschick letztlich die Wende bringen kann, bleibt ungewiss. Sicher scheint jedoch, dass die nächsten Monate von weiteren Turbulenzen geprägt sein werden.